Die elektronische Listenführung soll den Skatsport für Spieler und die Skatszene spannender und übersichtlicher machen. Gleichzeitig soll die Durchführung von Skatveranstaltungen für die Organisatoren weniger aufwändig werden. Die größte Zeitersparnis entsteht in der Organisation, weil keine Listen mehr händisch eingegeben werden müssen und das Verlustspielgeld nicht mehr kontrolliert werden muss. Die entsprechenden Programm und Apps werden von SkatGuru bereitgestellt. Hinter SkatGuru stehen Mathias und Sascha Dechert, beide Skatspieler und begeisterte Tüftler. Sie haben das Thema in den letzten Jahren etabliert, verfeinert und optimieren die Anwendungen weiter.
Federführend beim Tablet-Projekt in der ISPA ist unser Gruppenleiter Bernd Schnell. Auf seine Initiative hin hat der Vorstand der ISPA Deutschland im November 2018 beschlossen, in das Thema einzusteigen. Die erste Gruppe ist die Gruppe West. Hier sollen Praktikabilität und Akzeptanz getestet werden. Die ISPA Deutschland unterstützt die Gruppe finanziell erheblich. Insgesamt sind bisher ca. 6000 Euro aufgewendet worden, den größten Teil davon trägt die ISPA Deutschland und nicht die Gruppe West. Ein wichtiger Meilenstein war die DMM in Magdeburg, wo der erste erfolgreiche Tablet-Großeinsatz für die ISPA erfolgt ist.
Bis hierhin können wir sagen, dass wir im Westen auf einem sehr guten Weg sind. Nicht zuletzt, weil die Projektleitung sehr gut arbeitet. Bernd hat sich in die Mammutaufgabe mit viel Engagement und technischem Sachverstand eingearbeitet und sehr, sehr viel Zeit aufgewandt, um das Projekt erfolgreich starten zu können.
Erwartungsgemäß ist die Resonanz bei den Skatspielern sehr positiv. Auch Kritiker, die nicht so Technik-affin sind, kommen mit der Anwendung gut zurecht. Die Live-Übertragungen sind spannend und werten den Skatsport auf.
Ob allerdings die Spielleitungen von dem neuen System profitieren, muss man abwarten. Der Spielleiter hat zwar während der Listen weniger Arbeit, weil er die Listen nicht mehr eingeben muss. Er muss allerdings vor und nach dem Spieltag viel mehr machen, weil er z.B. auch die Tablets laden muss, Startaufstellungen eingeben muss, Wettbewerbe anlegen muss und einfies mehr. Der Gewichtsaufwand tut sein Übriges, die technischen Vorbereitungen und der Umgang bei Systemstörungen wollen auch erst mal richtig verinnerlicht werden. Im Moment zahlt also der Spielleiter drauf. Seine Aufgabe wird komplexer und in der Summe zunächst nicht weniger. Wir hoffen aber, dass wir mit Teamwork und steigender Erfahrung einiges davon wettmachen können.
Der nächste Tablet-Einsatz erfolgt beim Pokalwettbewerb im Oktober. Dann sind wir wieder etwas schlauer.